Hans Georg Bulla

Hans Georg Bulla, geboren am 20. 6. 1949 in Dülmen/Westfalen, Schulbesuch und Beginn des Studiums in Münster (1967), Fortsetzung des Studiums in Konstanz (1971). Studierte Anglistik/Linguistik, Pädagogik und Germanistik. Sozialwissenschaftliche Forschungsarbeit und Promotion an der Universität Konstanz (1981). Danach freier Autor und Kritiker in Allensbach/Bodensee, Mitarbeit bei Presse und Rundfunk. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Von 1987 bis 2014 Arbeit im Kulturmanagement und in der niedersächsischen Erwachsenenbildung in Hannover; Lektor und Herausgeber für verschiedene Kleinverlage; lebt in der Wedemark.

*  20. Juni 1949

von Gerhard Kolter

Essay

Das literarische Werk Hans Georg Bullas offenbart eine erstaunliche inhaltliche Kontinuität. Als nach kleineren Veröffentlichungen von Gedichten und Prosa 1978 der Band „landschaft mit langen schatten“ erschien, wurden darin schon jene Themen präsentiert, die auch weiterhin für den Autor bestimmend blieben, wenn auch immer wieder in anderer Gewichtung: Landschaften (Münsterland, Bodensee), Erinnerungen an die Kindheit, persönliche Erfahrungen von Liebe und Trennung, von schwerer Krankheit; Themen also, wie man sie kennt in der Lyrik.

Was macht also die Eigenständigkeit, die Zeitgenossenschaft dieser Gedichte aus? Die programmatische Abwendung, die bei Bulla wie bei vielen zeitgenössischen Autoren spürbar ist, vom explizit politischen Gedicht hin zu einer „Neuen Subjektivität“, macht nur dann Sinn, wenn das Subjektive ...